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Wann schläft mein Kind durch?

Wann schläft mein Kind durch?

Babys haben einen anderen Schlafrhythmus als Erwachsene. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, daß sie Nachts von Anfang an durchschlafen. Sie haben keinen Begriff von Tag und Nacht. “Schlafprobleme” ergeben sich erst, wenn Sie als Eltern anderes erwarten.

Neugeborene schlafen selten länger als drei bis vier Stunden, ohne für eine Mahlzeit aufzuwachen. Manche Kinder wachen auch deutlich öfter auf. Mit vier Monaten haben Babys üblicherweise etwas Sinn dafür entwickelt, daß Tage eher zum Wachen und die Nächte überwiegend zum Schlafen da sind. Oft fällt ihre längste Schlafperiode jetzt in die Nacht (das heißt 4 bis 6 Stunden).
Jedes Kind ist einzigartig. Manche Kinder schlafen mit wenigen Wochen durch, manche erst viel später. Die meisten

Kinder, die schon durchgeschlafen haben, wachen später wieder plötzlich öfter in der Nacht auf. Was heute gilt, kann morgen schon wieder anders aussehen.

Durchschlafen ist ein Entwicklungsschritt, so wie Krabbeln, Laufen oder Sprechen lernen! Und nicht etwas, das Eltern ihren Kindern lernen können oder müssen, wie z.B. Lesen, Mathematik oder Klavierspielen.
Kinder brauchen ihre Eltern auch in der Nacht. Die liebevolle Kinderbetreuung sollte nicht bei Sonnenuntergang enden. Lassen Sie Ihr Baby in der Nacht nicht weinen, um es zum Durchschlafen zu zwingen! Ein weinendes Baby löst in der Mutter das Bedürfnis aus, es zu umsorgen. Eine zurückhaltende Reaktion auf das Weinen untergräbt das Vertrauen des Kindes in seine Eltern. Wenn ein Baby weint und niemand hört ihm zu, sinkt die innere Motivation des Babys zum Weinen (Weinen hat dann keinen Kommunikationswert) und es gibt auf. Das Kind schweigt frustriert.

Auch abendliches Zufüttern mit Säuglingsnahrung oder Brei führt nicht zwangsweise zum Durchschlafen des Babys. Ein voller Bauch nützt bei emotionalem Hunger nicht.

Folgende Anregungen können Ihnen dabei helfen, die manchmal schwierige Zeit, bis das Baby durchschläft, zu überbrücken:

  • Schlafen oder ruhen Sie – wenn irgendwie möglich – tagsüber, wenn Ihr Baby schläft
  • Gönnen Sie sich nach einem “Nachtdienst” mit Ihrem Baby möglichst viel Ruhe und lassen Sie den Haushalt einmal Haushalt sein.
  • Sie können Ihr Baby im Schlafzimmer (Stubenwagen, Gitterbett, Babybalkon) oder im Elternbett schlafen lassen. Dann müssen Sie zur nächtlichen Kinderbetreuung (Stillen, Baby trösten, etc.) nicht extra aufstehen und können das Baby auch liegend stillen. Erfahrene Mütter und Babys müssen zum nächtlichen Stillen nicht einmal ganz aufwachen. Ihre Tief- und Leichtschlafphasen haben sich aneinander angepaßt – Sie werden als Mutter kurz vor Ihrem Baby wach werden und können es anlegen, bevor es überhaupt richtig munter wird. Machen Sie sich keine Sorgen, wie Sie Ihr Baby später wieder von seinem Platz im Elternbett “entwöhnen” können. Wenn Ihr Kind bereit dazu ist, wird es auch in seinem eigenen Bett gut schlafen.
  • Auch wenn das Schlafen des Babys im Schlafzimmer oder im Elternbett für Sie nicht in Frage kommt, lassen Sie Ihr Baby trotzdem nicht alleine weinen! Bleiben Sie bei ihm, bis es einschläft (wenn das Baby danach verlangt) und gehen Sie auch in der Nacht jedesmal zu ihm, wenn es weint.
  • Wenn Ihr Baby nur auf Ihrem Arm einschläft und aufwacht, sobald sie es ablegen, können Sie versuchen, das Baby erst etwa 20 Minuten nachdem es eingeschlafen ist, abzulegen – dann ist es in einer Tiefschlafphase und wacht beim Niederlegen nicht so leicht auf. Wärmen sie das Bettchen mit einem Thermophor vor, sodaß das Baby nicht erschrickt, weil das Bett so kalt ist.
  • Und machen Sie in der Nacht nicht viel Licht oder Lärm, wenn Sie Ihr Baby versorgen, damit es den Unterschied zum Tag merken kann.
  • Ein besonders forderndes Baby und ständiger Schlafmangel können die schlimmsten Seiten in Ihnen zum Vorschein bringen und eine Belastung für die ganze Familie darstellen. Lassen Sie sich helfen! Vielleicht kann Ihnen tagsüber jemand Ihr Baby stundenweise abnehmen und Sie kommen so zu etwas Erholung. Oder vielleicht teilen Sie sich die nächtliche Kinderbetreuung mit Ihrem Partner. Seien Sie gut zu sich selbst!
  • Halten Sie sich immer vor Augen, daß diese Zeit begrenzt ist. Irgendwann wird Ihr Kind länger schlafen oder durchschlafen!
    Haben sie keine Angst, daß sie ihr Baby verwöhnen! Im ersten Lebensjahr ist alles, was ein Baby tut, ein Bedürfnis und keine Schikane! Gehen sie ohne Bedenken auf ihre liebevollen Gefühle zu ihrem Kind ein, um zu genügend Schlaf zu kommen.
  • Viel Information und nützliche Tipps für Sie finden sie im Buch “Schlafen und Wachen” von William Sears. Eine Rezension dazu ist unter “Rezensionen” zu lesen. Über unseren Online Shop ist es erhältlich.
  • Besuchen Sie eine LLL Stillgruppe – wahrscheinlich treffen Sie dort Mütter mit ähnlichen Erfahrungen und Sie können sich mit ihnen austauschen.