Worauf soll ich bei meiner Ernährung achten, wenn ich stille?
Wenn Sie sich im Allgemeinen gut ausgewogen und gesund ernähren, brauchen Sie während der Stillzeit Ihre Eßgewohnheiten bestimmt nicht zu ändern!
Ihr Bedarf an Mineralstoffen, Vitaminen und Eiweiß ist jetzt höher, als während der Schwangerschaft. Wie viele zusätzliche Kalorien eine stillende Frau benötigt, ist individuell verschieden, und hängt unter anderem auch davon ab, wie viel sie sich bewegt. Eine gute Ernährung ist nicht nur für Ihr körperliches, sondern auch für Ihr psychisches Wohlergehen von großer Bedeutung.
Das heißt aber nicht, daß sie nun Stunden in der Küche verbringen müssen. Viele Nahrungsmittel sind vollwertig und trotzdem ideal für schnelle Mahlzeiten, z.B.: Käse, Joghurt, Vollkornbrot, frisches Obst, Geschnittenes rohes Gemüse und Salat, hart gekochte Eier, Nüsse, Müsli, etc.
Trinken in der Stillzeit:
Stillende Mütter haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Trinken Sie ausreichend; zwingen Sie sich aber nicht dazu, über den Durst zu trinken Als Getränke eignen sich Leitungswasser, Mineralwasser (auch mit Kohlensäure), Fruchtsäfte, Gemüsesäfte, etc. Achtung bei
koffein- oder teeinhaltige Getränken
Kaffee, schwarzer Tee (auch Eistee) oder Cola mäßig getrunken verursachen meistens keine Probleme. Bei sehr empfindlichen Babys oder in großer Menge getrunken, können sie aber zu Unruhe oder langsameren Gewichtszunahme beim Baby führen.
Kräutertee
viele eignen sich sehr gut in der Stillzeit; manche können im Übermaß verwendet aber unerwünschte Reaktionen beim Kind hervorrufen. Salbei-, Pfefferminz– oder Petersilientee können bei manchen Frauen eine milchbildungshemmende Wirkung zeigen.
Alkohol
geht schon in kleinen Mengen sehr schnell in die Muttermilch über (ca.30 bis 60 Min. nach dem Genuß ist die Konzentration in der Muttermilch am höchsten). Nachdem der Alkohol durch den Stoffwechsel der Mutter abgebaut ist, ist er auch in der Muttermilch nicht mehr vorhanden.(1 Glas Bier braucht bei einer Frau mit 55kg ca 2-3 Stunden bis es abgebaut ist, 1 Glas Schaps bis zu 13 Stunden!) Ein gelegentlich – nach dem Stillen – getrunkenes Glas Wein schadet allerdings kaum etwas.
Milch
Sie haben zwar einen erhöhten Kalziumbedarf in der Stillzeit. Um Milch zu produzieren, brauchen Sie aber keine Milch zu trinken. Kuhmilch löst immer häufiger Allergien aus. Gelegentlich kommt es auch vor, dass gestillte Kinder reagieren, wenn die Mutter Kuhmilch(produkte) zu sich genommen hat. Nehmen Sie mit einer Stillberaterin Kontakt auf, wenn Sie den Verdacht haben, daß das bei Ihnen der Fall sein könnte. Falls Sie Milch und Milchprodukte gut vertragen macht ist es nicht notwendig, vorbeugend, um Allergien beim Baby zu vermeiden, diese wegzulassen.
Essen:
Grundsätzlich können Sie alles essen, was Ihnen selbst gut bekommt.
Blähungen beim Kind
Manche Kinder neigen zu Blähungen, ganz egal wie “vorsichtig” sich die Mutter ernährt. Andere Kinder wiederum haben nie oder selten Blähungen – auch wenn die Mutter “alles” ißt. Falls Sie persönlich den Eindruck haben, daß Ihr Kind nachdem Sie ein bestimmtes Nahrungsmittel gegessen haben, besonders mit Blähungen reagiert hätte, können Sie versuchen, dieses Nahrungsmittel für 2 Wochen von Ihrem Speiseplan zu streichen, um zu testen, ob es einen Unterschied macht. Vermeiden können Sie auch Nahrungsmittel, die Sie selbst nicht sehr gut vertragen.
Bedenken Sie, daß “für Stillende verbotenes” in allen Kulturen existiert, aber jede Kultur hat andere Nahrungsmittel verboten. So gibt es z.B. Gegenden, wo Hülsenfrüchte – die in Österreich unter das “verbotene” Essen fallen – als stark milchbildend gelten.
Tipp: Essen Sie viele verschiedene Nahrungsmittel jeweils in kleinen Portionen. Das gewährleistet die beste Verträglichkeit und sichert eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Stoffen.